Krankheitsformen
Aufgrund der Fülle der einzelnen Krankheitsformen, möchte ich hier speziell nur auf ein paar wenige zu sprechen kommen.Unteranderen Stoffwechselkrankheiten (Diabetis mellitus), Entzündungen (Entzündungszeichen und Beispiele von Entzündungen),
Tumorerkrankungen, Erkrankungen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane .
Entzündungen
Definition
Eine Entzündung ist eine Abwehrreaktion des Körpers auf verschiedenartige schädigende Reize, die auf den Körper von innen und außen einwirken, wie z.B. Krankheitserreger usw.Ablauf einer Entzündung
Ein Reiz oder eine Entzündungsursache führt zu einer Zellschädigung, wobei diese zur Freisetzung von schmerzauslösenden Substanzen, wie Histamin oder Prostaglanidin, führt.
Diese schmerzauslösenden Substanzen sorgen für eine lokal vermehte Durchblutung (Hyperämie), die wiederum zu einer Rötung führt.
Die Hyperämie und die gleichzeitige Steigerung der Stoffwechselvorgänge machen sich als Wärme bemerkbar. Bei Verstärkung der Entzündung tritt Blutplasma zusammen mit Blutzellen aus den Gefäßen in das Gewebe über. Dadurch entsteht eine Schwellung. Die Schwellung, sowie die entstandene Gewebespannung im Gewebe wird über Nervenerregungen zum Gehirn geleitet, welches dieses als Schmerz wahrnimmt. Die Folge ist eine eingeschränkte Funktion des jeweilig betroffenen Gebietes.
Entzündungszeichen
lokale Entzündungszeichen | Allgemeine Entzündungszeichen |
Rötung - Rubor | Fieber |
Schwellung - Tumor | Tachykardie |
Wärme - Color | Leukozytose |
Schmerz - Dolor | Linksverschiebung |
eingeschränkte Funktion - functio laesa | erhöhte BSG |
Ursachen von Entzündungen
Krankheitserreger | Bakterien, Viren, Pilze usw |
physikalische Faktoren | mechanische Schäden, Kälte, Hitze, Strahlung usw. |
chemische Faktoren | Säuren, Laugen, Salze usw. |
allergische Faktoren | z.B. Antigen-Antikörper-Reaktionen |
innere Faktoren | Durchblutungsstörungen, Zellzerfall usw. |
Arten einer Entzündung
Entzündungen werden immer nach der Art der dabei entstehenden Flüssigkeit (Exsudate) unterschieden:
- katarralisch - Schleimhautabsonderungen, z.B. bei Rhinitis, Bronchitis usw
- serös - Ausschwitzung von Gewebewasser, z.B. bei einer feuchten Rippenfellentzündung
- fibrinös - Ausschwitzung von Fibrinklebstoff, z.B. Verbrennungswunden, Peritonitis
- eitrig - Absonderungen, die aus Bakterien, Leukozyten und Gewebetrümmern bestehen z.b. Abszess, Phlegmone usw.
Abszess | abgekapselte Eiteransammlung in einer nicht vorgebildeten Höhle abgegrenzter Eiterbeutel |
Furunkel | Entzündung eines Haarbalgs mit seiner Talgdrüse |
Karbunkel | mehrere benachbarte Haarbalge und deren Talgdrüsen sind entzündet |
Panaritium | Entzündung des Nagelbetts |
Paronchie | Entzündung der Nagelfalz |
Phelgmone | ist ein sich im Gewebe unbegrenzt ausbreitender Eiter |
Empyem | Eiteransammlung in einer vorgebildeten Körperhöhle, wie z.b. Gelenk |
Tumoren-Entartung
Unter einer Entartung versteht man das unkontrollierte Wachstum von Körperzellen, die wiederum zur Neubildung von Zellen (Geschwülsten) führen können. Hier bei wird zwischen gutartigen und bösartigen Geschwülsten unterschieden.
Begriffe zu Gewebe-und Zellveränderungen
HypertrophieGrößenzunahme eines Organes infolge einer Volumenvergrößerung der einzelnen Zellen, z.B. Muskelhypertrophie bei Bodybuilding.
Hyperplasie
Größenzunahme eines Organes infolge von Vermehrung der Zellzahl, z.B. Struma infolge eines Jodmangels.
Atrophie
Rückbildung, Verkleinerung eines Organes infolge einer Verminderung der Zellgröße oder Zellzahl, z.B. Inaktivitätsatrophie der Muskeln durch Ruhigstellung.
Dysplasie
Fehlentwicklung eines Organes oder Zellen, z.B. Hüftdysplasie bei Säuglingen
Regeneration
Ersatz von verloren gegangenen Gewebe.
Gegeneration
Alterungs,-Abnutzungs,- und Rückbildungsprozesse an Zellen.
Nekrose
Zelltod, Gewebetod.
Gangrän
Mumifikation oder Verfaulen abgestorbenen Gewebe.
Gutartige Tumoren
Gutartige (benigne) Tumoren zeichnen sich durch ein langsames und verdrängendes Wachstum aus. Sie bestehen aus reifen, normalen aufgebauten Zellen und bilden keine Metastasen.Bösartige Tumoren
Bösartige (maligne) Tumoren dagegen weisen ein zerstörendes, rasches und infiltrierendes Wachstum auf. Desweiteren enthalten bösartige Tumoren veränderte, atypische Zellen. Hierbei kann es durch Verschleppung der Tumorzellen zur Neubildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) kommen.Semimaligne Tumoren
Diese Form der Tumoren wird als eine Zwischenstellung angesehen, da diese Form Eigenschaften von beiden Tumorformen aufweisen.Man spricht z.B. von einem semimalignen Tumor, wenn dieser zwar ein infiltrierendes Wachstum aufweist, aber keine Metastasenstreuung.
Tumordiagnostik
Die Tumordiagnostik erfolgt hauptsächlich durch Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, durch zytologische und histologische Untersuchungen von Gewebeproben (besonders wichtig zur Erkennung von Präkanzerosen-Krebsvorstufen), aber auch durch die Klassifizierung der Tumoren nach der TNM-Einteilung. Dies ist ein einheitliches Schema der WHO-World Health Organisation, zur allgemeinen Kurzbeschreibung der Größe und Einteilung des Tumor bzw. dessen Ausdehnung.T = Tumor (Primärtumor)
N = Node (englisch) = Lymphia Lymphknoten
M =Metastasen (Fernmetastasen).
Warnzeichen vor Krebs
Es gibt sicherlich eine Reihe von Symptomen und Erkrankungen, bei deren Auftreten sofort an eine bösartige Erkrankung gedacht werden sollte. Dazu zählen neben den Allgemeinsymptomen, wie etwa Müdigkeit, Leistungsminderung, Gewichtsverlust usw. auch :- nicht heilende Geschwüre der Haut
- Knoten oder Verdickungen in und unter der Haut
- Absonderungen von Blut aus Lunge, Magen-Darm-Trackt oder den Harnwegen
- unregelmäßige Monatsblutung
- Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
- hartnäckiger Husten
- häufige wiederkehrende Geschwüre
- Veränderungen im Bereich einer Warze oder Muttermals
Häufige Krebserkrankungen
Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
Das Bronchialkarzinom ist eine bösartige Geschwulst der Bronchien, die häufiger bei starken Rauchern auftritt.Symptome treten meist erst sehr spät auf, wie z.B. Reizhusten, Spuren mit Blutbeimengungen u.a.
Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs)
Diese Form des Darmkrebs tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf, oft zwischen den 50. und 70. Lebensjahr.Symptome treten ebenfalls erst spät auf, wie z.B. Darmkoliken, Gewichtsabnahme, okkultes Blut im Stuhl und Schmerzen.
Korpuskarzinom (Gebärmutterkörperkarzinom)
Dies ist eine Krebsart welche ausschließlich bei Frauen zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr auftritt.Symptome sind häufig Blutungen nach der Menopause, sowie typische Unterleibsschmerzen.
Diagnostiziert wird diese Art des Krebs anhand einer Kürettage und der anschließenden histologischen Untersuchung
des Gewebematerials. Rechtzeitig erkannt hat diese Erkrankungen eine gute Prognose.
Prostatakarzinom
Dies ist eine bösartige Geschwulst, die bei älteren Männern auftritt. Das Karzinom entwickelt sich harnröhrenfern und bleibt deshalb oft lange ohne Symptome. Spätere Symptome sind z.B. Harndrang, Hämaturie und Blasenentzündungen, Schmerzen usw.Stoffwechselerkrankung - Diabetis mellitus
Unter Diabetis mellitus versteht man eine chronische Stoffwechselerkrankung, welche durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist.Hierbei werden zwei verschiedene Formen des Diabetis unterschieden. Zunächst der Typ I "Juveniler Diabetis" dieer beginnt bereits im jungen Alter, wohin gegen der Typ II meist ältere Menschen betrifft.
Ursachen des Diabetis Typ I
Durch erbliche Faktoren, als auch durch virale Infekte (wie etwa Mumps, Masern oder Influenza usw.) kann es zu einer Zerstörung der Insulinbildenden Inselzellen kommen.
Daher tritt ein echter Insulinmangel auf, der die typischen Symptome eines Diabetis aufweist.
Ursachen des Diabetis Typ II
Beim Diabetis Typ II liegen die Ursachen in der angeborenen oder erworbenen Unempfindlichkeit gegenüber Insulin. Diese Insulinresistenz kann die Ursache einer dauerhaften überreichten Nahrungsaufnahme sein, die als Folge einen ständigen erhöhten Blutzuckerspiegel hat. Durch die hohen Glukosekonzentrationen im Blut steigt demnach auch der Insulinspiegel an. Die Insulinrezeptoren werden nach und nach unempfindlich.
Das dennoch enorm hohe ausgeschüttete Insulin reicht aber nicht mehr aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Die Inselzellen erschöpfen und gehen zugrunde. Hierbei entwickelt sich ein relativer Insulinmangel.
Symptome
Die Beschwerden sind meist abhängig vom Grad des Insulinmangels. Die Symtome können einzeln oder kombiniert auftreten.
Beim Diabetis Typ II verläuft die Erkrankung völlig beschwerdefrei, sodass diese meist nur bei Routineuntersuchungen erkannt werden.
Mögliche Symptome können jedoch sein:
- starker Durst
- Polyurie
- Mattigkeit, Abgeschlagenheit
- Juckreiz
- Heißhunger
- Sehstörungen und Infektanfälligkeiten
Therapie
Wobei der Diabetis Typ I nur durch Insulingabe behandelt werden kann, bedarfs bei der Therapie des Diabetis Typ II einer gesunden Ernährungsweise mit eventueller Gewichtsreduktion, sowie körperlicher Bewegung. Falls dies jedoch zu keinen Erfolg führen sollte, werden auch medikamentöse Behandlungen eingeleitet mit eventueller Insulingabe.
Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane
Allgemeine Symptome bei Erkrankungen des weiblichen Genitalsystems sind häufig die typischen Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung, Schmerz und eingeschränkte Funktion), sowie der Flour genitalis, welcher entsprechend der Erkrankungen in vulvär, vaginal, zervikal und korpural unterschieden wird.Flour | physiologisch | pathologisch |
vulvär | durch sexuelle Erregung | bei Entzündungen |
vaginal | sexuelle Erregung und während der Schwangerschaft |
Entzündungen Fremdkörper Scheidenspülungen |
zervikal | Zyklusabhängig | Entzündungen Tumoren |
korpural | - | Tumoren Entzündungen Schwangerschaftsresten |
Differenzialdiagnose des Flours
Befund | Ursachen/ Erkrankungen |
klar, ohne Geruch | Stress, Zervixpolypen, Zyklus bedingt |
weiß/gelblich, cremig | Mykosen (Pilze) |
gelb/grünlich, schaumig | Trichomonaden |
grau, wässrig | Kolpitis durch Kokken |
braun, blutig, wässrig | maligne Tumore |
gelblich | Tuberkulose, Parasiten, Infektionen im Allgemeinen |
bräunlich, übel riechend | Vd. auf Fremdkörper in der Scheide z.B. vergessener Tampon |
eitrig | Gonorrhoe |
Bei allen Befunden gilt die Ursache zu beseitigen, um die Erkrankungen bzw. den Flour zu behandeln.
Krankheiten der weiblichen Geschlechtsorgane
Endometritis | Entzündung der Gebärmutterschleimhaut |
Adnexitis | Entzündung der Adnexe (Eierstöcke und Eileiter) |
Salpingitis | Eileiterentzündung |
Kolpitis/Vaginitis | Scheidenentzündung |
Vulvitis | Entzündung der äußeren Geschlechtsorgane |
Neubildungen
Uterusmyom | gutartigiger Tumor der Gebärmuttermuskulator |
Zervixkarzinom | Krebs im Gebärmutterhalsbereich |
Korpuskarzinom | Krebs im Gebärmutterkörperbereich |
Ovarialtumor | Geschwulst der Eistöcke |
Descensus uteri | Gebärmuttersenkung |
Endometriose | zyklusabhängige, außerhalb der Gebärmutterhöhle gelegene Gebärmutterschleimhaut |
Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane
Entzündungen
Urethritis | Harnröhrenentzündung |
Balanitis | Entzündung der Eichel und/oder der Vorhaut |
Prostatitis | Entzündung der Prostata |
Epididymis | Entzündung des Nebenhodens |
Orchitis | Entzündung der Hoden |
Neubildungen
Prostata-Adenom | Prostatavergrößerung durch Wachstum von Drüsengewebe im hinteren Bereich der Harnröhre |
Prostatakarzinom | Prostatakrebs |
Hydrozele | Flüssigkeitsansammlung um den Hoden |
Varikozele | krankhafte Erweiterung von Venen, die den Hoden umgeben |
Kryptorchismus | Hodenhochstand |
Phimose | Vorhautentzündung |